Grafik: ChatGPT
Es klingt paradox: Damit die Dekarbonisierung unserer Weltwirtschaft gelingt, brauchen wir mehr Stromverbrauch. Der Hintergrund: Anders als Benzin, Diesel, Öl, Gas, Kohle und andere fossile Energieträger, kann Strom 100 Prozent aus regenerativen Quellen produziert werden.
Wenn wir über den Ausbau erneuerbarer Energien sprechen, schauen viele zunächst einmal nur auf den Stromverbrauch von Haushalten und Industrie. Dieser Strom stammte 2023 in Deutschland zu 56 Prozent aus erneuerbaren Energien – und damit erstmals mehr als die Hälfte. Im aktuellen Jahr wird dieser Anteil voraussichtlich weiter wachsen: Im ersten Quartal 2024 kamen rund 60 Prozent des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Quellen.
Quelle: BNetzA
Haben wir unser Ziel im Bereich Energie also zu 60 Prozent erreicht? Nein: Denn Strom machte im Jahr 2022 nur rund 20 Prozent des Endenergieverbrauchs von Deutschland aus – das ist die Energie, die Verbraucher*innen vor Ort für seine Zwecke zur Verfügung steht. Ein großer Block davon ist beispielsweise die in Deutschland oft noch fossil betriebene Heizung. Aber auch große Teile des Verkehrs und vor allem der chemischen Industrie basieren noch auf anderen Energiequellen von Gas bis Öl.
Schaut man sich den Primärenergieverbrauch von Deutschland insgesamt an, liegt der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland nicht bei 56 oder 60 Prozent, sondern lediglich bei 19,6 Prozent.
Quelle: Umweltbundesamt
Für die vollständige Dekarbonisierung der Wirtschaft müssen wir also nicht nur den Anteil erneuerbarer Energien von 56 auf 100 Prozent steigern, sondern den Anteil der Erneuerbaren am Gesamtenergieverbrauch von 19,6 Prozent auf 100 Prozent. Die 0,7 Prozent Energieerzeugung aus Kernenergie sind dafür übrigens natürlich kein Gamechanger.
Die gute Nachricht: der Gesamtenergieverbrauch wird dabei weiter sinken – so wie er schon von 1990 bis 2023 um rund 28 Prozent zurückgegangen ist – von 14.905 Petajoule auf 10.735 Petajoule. Wärmepumpen sind ein Vielfaches effizienter als Gasheizungen und E-Autos um ein Vielfaches effizienter als Diesel und Benziner. Mit der fortschreitenden Elektrifizierung von Verkehr und Heizungen wird unser Gesamtenergiebedarf daher weiter steil sinken.
Um jedoch die Emissionen schnell genug senken zu können, um zumindest noch in die Nähe des 1,5-Grad-Ziels zu kommen, brauchen wir im Verkehrsbereich mehr als die Antriebswende von Verbrennungsmotor auf E-Motor. Wir brauchen mehr Bahn und ÖPNV, eine deutlich verbesserte Fahrradinfrastruktur mit baulich getrennten Radwegen und attraktive Fußwege. Mit anderen Worten: eine echte Verkehrswende – ausgehend dort, wo sie am einfachsten umsetzbar ist und den größten Effekt hat: in den Großstädten.
Laut einer aktuellen Studie des Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos gemeinsam mit der Denkfabrik Agora Verkehrswende könnte Deutschland im Verkehrssektor bis 2045 ohne Mehrkosten oder Einbußen in der Mobilität konsequent klimaneutral werden, wenn die Bundesregierung unverzüglich umfassende zusätzliche Maßnahmen für eine Verkehrswende ergreife.
Quelle: PIK Potsdam
Nicht alles lässt sich elektrifizieren – große Teile der chemischen industriellen Produktion können nur auf Wasserstoff umgestellt werden und auch Schiffahrt und Luftfahrt werden sich voraussichtlich erst in Jahrzehnten elektrifizieren lassen – wenn überhaupt. Bei dem Umwandlungsprozess von Strom zu Wasserstoff geht ein Großteil der Energie verloren.
Trotzdem werden wir riesige Mengen an grünem Wasserstoff benötigen und auf Jahrzehnte zu wenig davon haben. „Selbst wenn der Markthochlauf so schnell passiert wie beim Wachstumschampion Solar-Photovoltaik, würde das globale Angebot in 2035 nicht einmal ausreichen, um die unverzichtbaren deutschen Bedarfe für Luftverkehr, Schifffahrt und Chemie zu decken“, schreibt das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in einer Analyse. Den grünen Wasserstoff, den wir haben, sollten wir daher keinesfalls in Bereichen verbraten, die sich leicht elektrifizieren lassen, wie beispielsweise Autoverkehr oder Heizungen.
Zum Schluss noch eine Newsletter-Empfehlung: Der bekannte Klima-Journalist Rico Grimm (krautreporter.de, Spiegel Online, Zitty) schreibt jeden Dienstag um 9.30 Uhr einen 5-Minuten-Überblick über die wichtigsten Cleantech News & Jobs in seinem Newsletter Cleantech Ing. Leseempfehlung!
Was sollten wir wissen?
Die beste Nachricht seit langem: Die globalen CO₂-Emissionen haben vermutlich ihren Höhepunkt erreicht und werden nun wieder sinken. Das bedeutet, dass die Bemühungen zur Reduzierung der Emissionen weltweit Wirkung zeigen und eine Stabilisierung bzw. Verringerung der CO₂-Emissionen möglich ist. Diese Nachricht enthält somit eine positive Perspektive im Kampf gegen den Klimawandel. (klimareporter.de)
Chinas CO₂-Emissionen sind erstmals seit der Coronapandemie gesunken: Eine Studie sieht den chinesischen CO₂-Ausstoß auf einem Plateau angekommen – fortan könnte er weiter sinken. Grund ist unter anderem der Ausbau erneuerbarer Energien. (DIE ZEIT)
Elon Musk hat 6 Milliarden Dollar für sein KI-Unternehmen xAI eingesammelt und plant den weltgrößten Supercomputer. (FAZ)
Eine Grafik des X-Nutzers Christian Victor zeigt den Flächenverbrauch in Deutschland und setzt beispielsweise die genutzten Flächen für PV-Flächenanlagen in Verhältnis zu anderen Flächennutzungen von Viehfutter bis Golfplätze. Aktuell ist selbst der Flächenverbrauch von Golfplätzen beispielsweise größer als der von PV-Anlagen. Die Quellen zur Grafik findet ihr in diesem Google-Dokument.
Fünfeinhalb Jahre lang kämpfte Lemonaid für das Recht, seine Getränke Limonade nennen zu dürfen, obwohl sie weniger Zucker enthalten als viele andere Limos. Nun hat sich das Unternehmen durchgesetzt. (Capital)
Dem Bundeskriminalamt und internationalen Partnern aus den Niederlanden, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Österreich sowie den USA ist nach eigenen Angaben der bislang größte Schlag gegen weltweite Cyberkriminalität gelungen. Im Zuge der internationalen Operation „Endgame“ wurden weltweit über 100 Server beschlagnahmt sowie über 1.300 kriminell genutzte Domains unschädlich gemacht. (BKA)
Amazon Web Services (AWS) plant bis 2040 rund 7,8 Milliarden Euro in die AWS European Sovereign Cloud in Deutschland zu investieren. Diese Investition soll den Anforderungen der digitalen Souveränität Europas gerecht werden und umfasst auch die Entwicklung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien. (Amazon)
Die Bank ING Deutschland ist neues korporatives Mitglied von Transparency International Deutschland e.V. – und damit die erste große Geschäftsbank in Deutschland. Transparency Deutschland setzt sich als führende Antikorruptionsorganisation für die Bekämpfung von Korruption und Geldwäsche ein. (ING)
Die Preise für Photovoltaik-Anlagen haben weiter nachgelassen. Laut einer Erhebung von Vergleichsportalen ist die Amortisierung im Einfamilienhaus nun schon nach 14 Jahren zu erwarten. (klimareporter.de)
Experiment in der Steiermark zeigt, dass Agri-PV-Anlagen Bäume vor Regen und Frost schützen und schneller wachsen lassen. (Futurezone)
Mit der Bahn ins Ausland zu fahren, wird bald einfacher. Im September startet der Aufbau einer neuen einheitlichen Onlineplattform für 22 europäische Bahnen. Sie soll verlässliche Zugauskünfte, durchgehende Fahrkarten und Reservierungen über alle Grenzen hinweg bieten. (DIE WELT)
Äthiopische Autofahrer*innen sollen ab sofort keine Verbrenner-Pkw mehr kaufen. Einige fahren sogar schon Elektromodelle von VW, die in Deutschland noch gar nicht erhältlich sind. Billigen Strom hat das Land im Überfluss. (DER SPIEGEL, Paywall)
Teurer werdende Agrarprodukte bescheren den Bauern in Deutschland kräftige Gewinne. Das Durchschnittseinkommen betrug zuletzt 61.000 Euro. Der Gewinn lag mit 113.900 Euro rund 39 Prozent über dem Vorjahreswert. (DIE ZEIT)
Der deutsche Wirtschafts-Sachverständigenrat – die Mitglieder werden umgangssprachlich als die fünf Wirtschaftsweisen bezeichnet – empfiehlt der Bundesregierung zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs batteriebetriebene Lkw und die dazugehörige Ladeinfrastruktur in den Mittelpunkt zu rücken. (Ecomento)
Dieselfahrer können seit neuestem relativ ökologisch tanken. Der synthetische Ersatzkraftstoff HVO100 senkt den CO₂-Ausstoß um fast 90 Prozent. Kritiker*innen sagen, dass der Schaden von Biotreibstoffen den Nutzen überwiegt. (DER SPIEGEL, Golem)
Ritter Sport musste wegen des Verbleibs in Russland viel Kritik einstecken. Die Einnahmen von dort spendet die Firma nun an die Ukraine. (DER SPIEGEL)
Das Umweltbundesamt verdächtigt Ölkonzerne wie Shell, Rosneft und TotalEnergies ihre Klimaschutzpflichten mit gefälschten Projekten vorgetäuscht zu haben. Es hat die Konzerne angezeigt. (ZDF)
OpenAI hat nach eigenen Angaben in den vergangenen drei Monaten fünf Desinformations-Kampagnen staatlich unterstützter Akteure gestoppt. Ursprungsländer laut OpenAI: Russland, China, Iran und bei der israelischen Handelsgesellschaft STOIC. (Tagesschau)
Wie wollen wir leben?
Ökonom*innen fordern Agenda gegen Populismus: Kern der neuen Wirtschaftspolitik sollte es sein, sich nicht mehr ausschließlich auf wirtschaftliche Effizienz zu fokussieren, sondern auf die Schaffung von geteiltem Wohlstand und sicheren, qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen. (DER SPIEGEL)
Die Abhängigkeit ihrer PCK-Raffinerie von Russlands Öl ließ in der brandenburgischen Stadt Schwedt viele Sorgen aufkommen. Nun soll sie Vorzeigestadt der Energiewende werden. (Tagesschau)
Die österreichische Regierung will die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel attraktiver machen. Ein neues kostenloses Klimaticket für 18- bis 21-Jährige lässt sich Wien 120 Millionen Euro kosten. (Tagesspiegel)
Neun Jahre nach dem Start des Projekts „Fahrradstrecke unter der Hochbahn“ in Berlin, kann seit letzter Woche auf der 200 Meter langen Teststrecke geradelt werden. (Video von Tip Berlin bei Insta)
Ausbau erneuerbarer Energien soll schneller genehmigt werden: SPD, Grüne und FDP haben sich auf eine Novelle des Immissionsschutzgesetzes mit Digitalverfahren und kürzeren Fristen etwa für Windrad-Erneuerungen verständigt. (Heise Online)
Wer ein E-Auto fährt, soll es in Zukunft einfacher haben, einen Ladepunkt zu finden. Die Bundesregierung will große Tankstellenbetreiber verpflichten, Ladesäulen anzubieten. (Tagesschau)
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat den BundesKlinikAtlas vorgestellt. Für jede Krankheit finden sich dort Kliniken in Ihrer Nähe, die auf den Eingriff spezialisiert sind. Ärzt*innen und Krankenhäuser kritisieren ihn als zu komplex. (DER SPIEGEL mit Paywall, Ärzteblatt, Karl Lauterbach bei X)
Millionen Deutsche leiden unter Einsamkeit, Corona hat das Problem noch verschärft. In Japan oder Großbritannien gibt es längst zuständige Ministerien. Nun wird auch die Bundesregierung aktiv. (DER SPIEGEL)
Wo gibt es Fortschritte?
Eigentlich sollte Deutschland bis Ende des Jahres Solaranlagen mit einer Leistung von 88 Gigawatt gebaut haben. So will es das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Das Ziel wurde bereits Mitte Mai erreicht – also sieben Monate früher als geplant. (NDR)
Die monatliche genehmigte Windenergieleistung in Deutschland ist auf dem besten Weg den bisherigen Rekord von 2016 zu knacken, wie diese Grafik der Fachagentur Wind- und Solarenergie e. V. zeigt.
Gleichzeitig hat Deutschland einen neuen Rekord bei der Solarenergie aufgestellt: Am 14. Mai um 13 Uhr wurden 47,1 GW Solarstrom in das öffentliche Stromnetz eingespeist – mehr als je zuvor. (Reuters, Bruno Burger bei X, energy-charts.info)
Die USA haben im ersten Quartal 2024 4,6 Gigawatt an Solarenergie zusätzlich installiert – ein Plus von 83 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden 111 Projekte im Bereich Solar, Batteriespeicher und Windenergie realisiert, die eine Kapazität von 5,6 G erreichten. Texas war mit dem Lumina-Projekt, das 828 MW zur Gesamtkapazität beitrug, der führende Staat in diesem Bereich. (PVTECH)
Kein Land der Erde baut Solarenergie allerdings so stark aus wie China. Im Gelben Meer entsteht das größte schwimmende Solarkraftwerk des Landes.: Im Gelben Meer entsteht ein Solarkraftwerk mit 200 MW Leistung. (Heise Online, Golem)
Unterdessen geht auch die größte schwimmende Photovoltaik-Anlage in Nordrhein-Westfalens in Betrieb: Die 5,6-Megawatt-Anlage schwimmt auf einem Baggersee am Niederrhein. Sie versorgt ein lokales Kieswerk des Betreibers Holemans. Das Unternehmen hat rund fünf Millionen Euro investiert. (pv magazine)
In China schreitet auch die Energiespeicherung von grünem Strom voran. Neben Lithium-Ionen-Batterien werden nun auch Natrium-Ionen-Batterien in großem Stil genutzt. Zuletzt hat das Land eine 10-MWh-Natrium-Ionen-Batteriespeicher in Betrieb genommen. (Heise Online)
Die USA verzeichnen einen starken Rückgang beim Bau von Gaskraftwerken zugunsten von Batteriespeichern. Im Jahr 2024 entfallen nur noch 4 Prozent der neuen Stromkapazitäten auf Gaskraftwerke, während Batteriespeicher auf 23 Prozent gestiegen sind. Diese Verschiebung wird durch politische Maßnahmen wie den Inflation Reduction Act unterstützt und fördert den Übergang zu erneuerbaren Energien. In Deutschland wurden im April 2024 Batteriespeicher mit einer Leistung von 288 MW und einer Speicherkapazität von 412 MWh zugebaut. Mehr zum Preisverfall der Batteriespeicher und den Auswirkungen auf die Energiewende findet ihr im Impact-Newsletter Nr. 12. (The Progress Playbook)
Von Kohl zu Sonne: RWE nimmt 12 Megawatt Photovoltaik im Tagebau Hambach in Betrieb. (SolarServer)
Die günstigen Batterien ermöglichen außerdem Megawatt-Ladestationen ohne umfangreiche Netzaufrüstungen. Durch den Einsatz von Batteriespeichern können Lkws schnell aufgeladen werden, indem die gespeicherte Energie genutzt wird, was die Infrastrukturkosten und Wartezeiten erheblich reduziert. Diese Technologie fördert den Ausbau der Elektromobilität, da sie eine kosteneffiziente und schnelle Ladeinfrastruktur bereitstellt. (CleanTechnica)
Das Aachener Start-up Cylib, das eine besonders umweltfreundliche Methode zum Recycling gebrauchter Batterien entwickelt hat, bekommt prominente Geldgeber aus der Autoindustrie: Bosch und Porsche. Transparenz-Hinweis: Unser Kunde World Fund hat die Investition angeführt. (WiWo)
Der Energiekonzern EnBW hat in der Nordsee mit dem Bau des bislang größten deutschen Offshore-Windparks begonnen. Schon Ende 2025 soll dort Strom für 1,1 Millionen Haushalte produziert werden. (Tagesschau)
Ravensburgs größter Solarpark entsteht in Albertshofen: Fast 2000 Haushalte könnten mit dem Strom versorgt werden. (schwaebische.de)
Vom Studiendesign bis zur Patientenrekrutierung untersuchen die Forschernde, wie die Künstliche Intelligenz die Forschung beschleunigen könnte. (Nature)
Durchbruch bei Lärmschutztechnologien: Die Deutsche Bahn hat mit der Einführung von MetaWindow begonnen, einer transparenten Lärmschutzwand mit unübertroffenen schallabsorbierenden Eigenschaften. (Railtarget)
Das Hysata Startup aus Australien verspricht die Erzeugung von Wasserstoff durch Elektrolyse mit 95 Prozent Effizienz. Zuletzt hat es 111 Millionen US-Dollar eingesammelt. (Futurezone, Hysata)
Google plant für eine Milliarde Euro eine Erweiterung seines Rechenzentrums im finnischen Hamina, um die Kapazität für KI-Berechnungen zu erhöhen. Die dabei entstehende Abwärme soll zu 80 Prozent zur Beheizung der Stadt Hamina genutzt werden. (The Verge)
Ein ehemaliges Kohlekraftwerk im US-Bundesstaat Nevada beherbergt jetzt ein neues Energiespeichersystem: „Bis zum Jahr 2024 werden die Rechnungen unserer Kunden um 15 bis 20 % niedriger ausfallen“, sagt Doug Cannon, CEO vom lokalen Elektrizitäts- und Gasversorger NV Energy. (the cool down)
Das Berliner Biotech-Start-up Captain T Cell hat in einer Seed-Finanzierungsrunde 8,5 Millionen Euro erhalten. Das Unternehmen entwickelt TCR-T-Zellen zur Behandlung solider Tumore, die mit aktuellen Therapien schwer zu bekämpfen sind. Die Finanzierung soll genutzt werden, um die Entwicklung dieser Therapien voranzutreiben und sie in klinische Studien zu bringen. (starting up)
2025 soll Lichtenfels (Bayern) der erste Standort in Europa sein, an dem Natrium-Ionen-Batterien produziert werden. Das Unternehmen Moll Batterien in Bad Staffelstein erweitert dafür seine Produktion und schafft damit rund 100 neue Arbeitsplätze. (Obermain Tagblatt)
Der Wasserbedarf in Deutschland steigt und gebrauchtes Wasser wird nicht ausreichend genutzt. Dabei bietet vor allem das sogenannte Grauwasser, also das Abwasser aus Dusche, Badewanne und Handwaschbecken, großes Potenzial für eine weitere Verwendung. Eine neue Technologie der Grauwasseraufbereitung mit 3D-Textilien soll es effizienter verwendbar machen. (idw Nachrichten)
Google braucht mehr Kapazität für seine Cloudregion in Südafrika. Das Seekabel Umoja führt durch Afrika und dann nach Australien. (Golem)
Elektrostimulation hilft Gelähmten auch ohne OP: Schon jetzt können moderne Implantate Gelähmten helfen, Arme und Beine zu bewegen. Nun haben Forschende ein neues Gerät getestet, das allein auf Elektrostimulation setzt – mit vielversprechenden Ergebnissen. (Tagesschau)
Indoor-Solarzellen könnten Aufladen von Elektronik überflüssig machen: Eine neue Photovoltaikgeneration soll auch andere Lichtquellen als die Sonne effizient verwerten und Geräte unabhängiger von Ladekabeln machen. (Der Standard)
Das bretonische Startup Seederal plant für 2025 die Markteinführung eines vollelektrischen Traktors mit 160 PS und einer Reichweite von 8-12 Stunden. Das Fahrzeug soll in 2h aufladbar und günstiger als ein vergleichbarer Traktor mit Verbrennungsmotor sein. (electrive)
Faircado hat 3 Millionen Euro gesammelt, um den Kauf von Secondhand-Produkten zu fördern. Die Browser-Erweiterung des Unternehmens hilft Nutzern, schnell und einfach gebrauchte Waren zu finden. Transparenz-Hinweis: Unser Kunde World Fund hat die Finanzierunsgrunde angeführt. (Startbase)
Mit Grid Awards lässt sich die Effizienz eines Elektroautos steigern – und Geld sparen. Tibber-Geschäftsführer Merlin Lauenburg erklärt, wie. Transparenz-Hinweis: Wir beraten Tibber und die Smart-Meter-Initiative in der Kommunikation. (Edison)
In Chicago startet der weltgrößte Krebskongress. Die gute Nachricht: Nie zuvor gab es so viele Möglichkeiten, um Krebs zu bekämpfen. Im Fokus stehen neue Impfstoffe und ein Mittel gegen Brustkrebs. (WiWo)
Fundstücke der Woche: Das Internet vergisst sehr wohl und kurz die Welt retten
Eine aktuelle Analyse des Pew Research Centers zeigt, dass 38 Prozent der Webseiten, die 2013 existierten, heute verschwunden sind. 23 Prozent der Nachrichtenwebseiten und 21 Prozent der Regierungswebseiten enthalten mindestens einen defekten Link. Auf Wikipedia sind 54 Prozent der Referenzlinks betroffen. Auch auf sozialen Medien verschwinden Inhalte schnell: etwa ein Fünftel der Tweets sind innerhalb weniger Monate nicht mehr sichtbar, hauptsächlich aufgrund von Kontoschließungen oder -sperrungen.
Ein Projekt, das gegen das Internet-Vergessen arbeitet, ist das gemeinnützige Internet Archive. Seit 1996 archiviert das Projekt das Internet möglichst umfassend und bietet über die Wayback Machine Kopien archivierter Webseiten bis zurück in die 1990er Jahre. Auch eine Internet-Zeitreise ist damit möglich. Das waren beispielsweise die aktuellen Schlagzeilen von Spiegel Online im Dezember 1996. Wer das Projekt unterstützen will, kann hier spenden.
Die Financial Times lässt dich nur mal kurz die Welt retten: In „The Climate Game“ geht es darum, die richtigen globalen politischen Entscheidungen zu treffen, um im besten Fall das Ziel zu schaffen, bis 2050 die klimaschädlichen Nettoemissionen auf null zu senken. Welche Maßnahmen stehen im Verhältnis zu Aufwand, gesellschaftlicher Akzeptanz und Kosten? Welche führen zu echtem Klimaschutz und welche sind eher Makulatur? Wie wirkt sich der Faktor auf die Effektivität der Maßnahmen aus? All das lässt sich hier spielerisch entdecken.
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