Wir stehen an der Schwelle, eine nachhaltige Solarzivilisation zu werden
Impact-Newsletter Nr. 17
Zum ersten Mal hat die Europäische Union im vergangenen Jahr mehr Strom aus Sonne und Wind als aus fossilen Kraftstoffen gewonnen – in Deutschland waren es im ersten Halbjahr 2024 mehr als 60 Prozent erneuerbare Energien, bei der Einspeisung aus Photovoltaik und Wind wurden im dritten Quartal 2024 mit fast neun Prozent neue Höchstwerte erreicht und die Großhandelspreise sind weiter gefallen. Weltweit wurde ein neuer Rekord von 30 Prozent erneuerbarer Energien aufgestellt.
Ein Trend, der sich global beschleunigt: Laut Internationaler Energieagentur (IEA) könnten Erneuerbare 2030 fast die Hälfte der Stromnachfrage weltweit decken. Der globale Ausbau erfolgt dem Bericht zufolge damit schneller als von den Regierungen rund um den Globus geplant. Die jüngste IEA-Prognose zum Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2028 von Januar 2024 hat die UN-Organisation noch einmal um 16 Prozent nach oben korrigiert. Vor allem Solarenergie boomt: Die IEA schätzt, dass 2026 Strom aus PV-Anlagen erstmals die von Windkraftanlagen produzierte Energie überflügeln wird.
„Wir stehen an der Schwelle, eine nachhaltige Solarzivilisation zu werden“, zitiert n-tv Christian Breyer, Professor für Solarwirtschaft an der finnischen Lappeenranta University of Technology (LUT). „Sollten gewisse Projektionen nicht daneben liegen, können wir tatsächlich den größten Anteil unserer Energieversorgung für die komplette Erde von der Sonne gewinnen.“
2023 wurden 76 Prozent mehr Solar-Kapazität weltweit gebaut als im Jahr zuvor. In Deutschland sind Balkonkraftwerke sehr beliebt – ihre Zahl hat sich seit Jahresbeginn verdoppelt. Einen Überblick über den Solar-Ausbau in Deutschland insgesamt bietet solarbranche.de. Der vergangene August war ein erneuter Rekord in Deutschland bei der Stromproduktion aus Solarenergie.
Deutschland hat im dritten Quartal 2024 auch einen weiteren Rekord bei den erneuerbaren Energien insgesamt aufgestellt. Mit 66,5 TWh erzeugtem Strom aus erneuerbaren Quellen lag der Anteil 12,7 Prozent über dem Ergebnis des dritten Quartals 2023 und rund 50 Prozent über dem von 2015. Der Anteil an Kohlestrom in Deutschland konnte in den vergangenen zehn Jahren auf ein Drittel gesenkt werden.
Der Boom der Erneuerbaren sorgt dafür, dass Strom günstiger wird – immer häufiger rutschen die Preise sogar ins Negative. 2023 war der in Deutschland gehandelte Strompreis insgesamt 301 Stunden im negativen Bereich. Dieses Jahr waren es bis Ende September bereits 413 Stunden. Der Industriestrompreis war 2024 in Deutschland günstiger als 2017.
Privathaushalte profitieren vor allem dann, wenn sie einen dynamischen Stromtarif abschließen, der sich an den niedrigen Börsenstrompreisen orientiert und verschiebbare Lasten wie das Laden des E-Autos oder das Vorheizen einer Wärmepumpe automatisiert in günstige und grüne Stunde legen. Voraussetzung dafür sind Smart Meter, die in zahlreichen europäischen Ländern bereits flächendeckend vorhanden sind – und in Deutschland endlich ab 2025 breit ausgerollt werden sollen.
„Ich lade das Auto umsonst auf“, zitiert das Wall Street Journal den Niederländer Jeroen van Diesen, der zu einer Gruppe von Enthusiast*innen für saubere Energie in den Niederlanden gehört, die sich selbst als grüne Nerds bezeichnen. „Für mich ist das auch eine Art Hobby und ein Spiel – wie weit kann ich gehen?“ Van Diesen bezieht Strom zum Börsenstrompreis vom Ökostromanbieter Tibber, einem Kunden von uns (fph).
Besonders gut können Haushalte den Stromverbrauch dann optimieren, wenn sie einen Batteriespeicher nutzen, der beispielsweise von der eigenen PV-Anlage gespeist wird und dann eingesetzt wird, wenn der Strompreis gerade besonders hoch ist. Bei Batteriespeichern ist derzeit eine ähnliche Dynamik zu beobachten wie zuvor bei Solaranlagen: Sie werden immer schneller immer billiger. Goldman Sachs geht in einer aktuellen Analyse davon aus, dass Batterien für E-Autos bis 2026 noch einmal um die Hälfte günstiger werden.
Das zeigt sich inzwischen auch an immer mehr Großbatterie-Projekten. Renewable Revolution hat eine Übersicht über das Wachstum der globalen Batteriekapazitäten in sechs Grafiken zusammengestellt. Seit dreißig Jahren verdoppeln sich die Verkäufe alle zwei bis drei Jahre, was einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 33 Prozent entspricht. In den vergangenen zehn Jahren mit der Verbreitung von E-Autos lag die Wachstumsrate bei 40 Prozent.
Als bundesweit erster Verteilnetzbetreiber will Bayernwerk einen Stromspeicher einsetzen, der die Funktion einer regulären Netzausbaumaßnahme übernehmen soll. Die in den Niederlanden ansässige Giga Storage treibt unterdessen Europas größtes Batteriespeicherprojekt „Green Turtle“ voran. Es ist vor allem für die optimierte Nutzung von Photovoltaik- und Windstrom geplant. Die vorgesehene Kapazität hat Giga Storage kürzlich nochmals gesteigert.
Auch auf Produktionsseite geht es in Europa voran: Fast eine halbe Milliarde Euro will der britische Konzern VPI in insgesamt zehn Batterieprojekte in Deutschland investieren. Norwegen weihte kürzlich Europas erste Gigafabrik für Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) ein. Die Testproduktion hat in der Anlage im südnorwegischen Arendal bereits begonnen. In den kommenden Monaten soll die Serienproduktion anlaufen.
Was sollten wir wissen?
Seit Ende September veröffentlicht die Bundesnetzagentur auf netzausbau.de transparent den Status des aktuellen Netzausbaus in Deutschland.
Dänemark und Norwegen zeigen laut einer Bertelsmann-Studie, dass es möglich ist, bis zur Mitte des Jahrhunderts eine vollständige Dekarbonisierung zu erreichen. (DER SPIEGEL)
Der Umbau der deutschen Industrie erfordert laut einer Studie von Boston Consulting Group (BCG) und dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) für den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) bis 2030 Investitionen von rund 1,4 Billionen Euro. (Handelsblatt)
Auch der Sommer 2024 war wieder der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. (Tagesschau)
Das Ziel von 1,5 Grad globaler Erwärmung seit dem Beginn des Industriezeitalters ist laut dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) nicht mehr zu halten. Im besten Fall steuern wir gerade auf 1,6 Grad Erwärmung zu. (NewScientist)
Das neue Mpox-Virus hat bereits Hunderte Menschen in Afrika das Leben gekostet. Nun will die Bundesregierung 100.000 Impfdosen an die betroffenen Länder spenden. Auch weitere Unterstützung soll fließen. (Tagesschau)
In Norwegen sind Verbrenner nahezu obsolet. Elektroautos beherrschen den Markt und stellen 94 Prozent der Neuzulassungen. (24auto.de) Auch auf der Straße haben E-Autos Verbrenner inzwischen bei der Anzahl der Fahrzeuge überholt. (BBC)
Seit dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine haben bereits 266.000 Ukrainer*innen in Deutschland sozialversicherungspflichtige Arbeit gefunden. (Tagesschau)
Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland ist wieder gestiegen. Statistiker sprechen nach der Corona-Pandemie von einem „deutlichen Aufholeffekt“. Unterschiede gibt es jedoch zwischen Ost und West. (Tagesschau)
China verlangsamt den Bau neuer Kohlekraftwerke – und erzeugt wohl erstmals mehr Energie aus Erneuerbaren als aus fossilen Brennstoffen. Allerdings sind viele Kohlekraftwerke schon in der Pipeline. (Tagesschau)
Der dänische Energiekonzern Ørsted hat ein großes E-Fuels-Projekt in Europa gestoppt, das die Produktion von 55.000 Tonnen E-Methanol jährlich vorsah. Grund dafür ist die langsame Entwicklung des Marktes für flüssige E-Kraftstoffe, wodurch notwendige Abnahmeverträge ausblieben. Das Projekt verursachte einen Verlust von rund 200 Millionen Euro. Auch ähnliche Projekte, wie Shells Biokraftstoffanlage in Rotterdam, stehen vor Herausforderungen. Der langsame Fortschritt und hohe Kosten dämpfen die Hoffnungen auf E-Fuels als Alternative zu fossilen Brennstoffen. (Elektroauto-News)
Forschende haben in einer Studie 1.500 klimapolitische Maßnahmen, die in den letzten 25 Jahren umgesetzt wurden, analysiert und ermittelten die 63 erfolgreichsten Maßnahmen. Einer der Schlüsselfaktoren in diesen erfolgreichen Fällen war die Einbeziehung von Steuer- und Preisanreizen. (PIK, Science.org)
80 Prozent der neuen US-Stromkapazitäten kamen in diesem Jahr aus Solar- und Batteriespeichern. Bis Ende des Jahres soll diese Zahl auf 96 Prozent steigen. (Techspot)
Großbritannien hat im vergangenen Sommer eine Rekordmenge an Solarenergie erzeugt und damit den Höchstwert von 2022 übertroffen. (Energy Live News)
1277 E-Autos stabilisieren das Stromnetz in Jiangsu, China. (Elektroauto-News)
Reallöhne in Deutschland steigen das fünfte Quartal in Folge – und damit stärker als anderswo in der OECD-Welt. Tariferhöhungen und Inflations-Ausgleichsprämien machen die vorherigen Kaufkraftverluste der Beschäftigten nach und nach wett. (Tagesschau) Gleichzeitig sinkt die Inflation weiter auf zuletzt 1,6 Prozent – der niedrigste Stand seit Jahren. (Tagesschau, n-tv)
Da der Strombedarf von Rechenzentren weiter stark wächst, suchen Meta und Google nach einer neuen Lösung: die Nutzung von sauberer Wärme weit unter der Erdoberfläche. (New York Times)
Trotz Bevölkerungswachstum geht die Anzahl privater Autos in Berlin seit zwei Jahren zurück. (Tagesspiegel)
Vodafone stattet die ersten Mobilfunkstationen mit Solarpanels und Speichern aus. (Golem)
Bei den Ausschreibungen für Windkraftanlagen an Land hat die Bundesnetzagentur erneut einen Rekord verzeichnet. Das Volumen der Gebote lag deutlich über der Menge, die für das Zubauziel notwendig ist. (Tagesschau)
Europäische Automobilhersteller scheinen die Lehren aus den stark schrumpfenden Marktanteilen in China gezogen zu haben und fokussieren sich jetzt stärker auf günstigere E-Autos teils unter 25.000 Euro. (Bloomberg, via Christoph Dolna-Gruber bei X)
Wie wollen wir leben?
Das Deutschlandticket hat im ersten Jahr knapp 7 Mio. Tonnen CO₂ eingespart. Das sind fast fünf Prozent aller Verkehrsemissionen und ist mehr als ein Tempolimit bringen würde. Es sorgt für eine Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene, lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie. (Rico Grimm bei X, D-Ticket Impact Tracker, BR)
Rund ein Drittel der Privathaushalte setzt bereits auf Wärmepumpen, Solaranlagen und Co. – Tendenz steigend. Das Motiv ist vor allem der eigene Geldbeutel. Erst danach kommt der Klimaschutz. (Tagesschau)
Mieter haben künftig generell Anspruch auf die Installation eines Balkonkraftwerks. Diese Steckersolargeräte sollen als privilegierte Maßnahme ins Mietrecht aufgenommen werden – Vermieter können den Wunsch dann nur noch in Ausnahmefällen ablehnen. (Stuttgarter Zeitung)
Australien hat ein neues Gesetz zum „Recht auf Abschalten“: Arbeitnehmer müssen nach Feierabend nicht mehr erreichbar sein. Dabei gehe es auch um die psychische Gesundheit, begründete der Premierminister. (Tagesschau)
In künftigen Pandemien könnten Reservemedikamente Millionen Menschen retten. Die Leipziger Bundesagentur für Sprunginnovationen wurde für einen Vorschlag ausgezeichnet, wie solche Wirkstoffe finanziert werden können. (MDR)
Erst eine Wohnung, dann das Leben in den Griff bekommen. Das ist die Idee hinter „Housing First“. In Berlin suchen Vereine seit fast sechs Jahren Wohnungen für Obdachlose – mit Erfolg: Es wurden bereits Wohnungen an 227 Obdachlose vermittelt und die meisten bleiben langfristig. (Tagesspiegel)
Der Bund will einem Medienbericht zufolge bei seinen Infrastruktur-Investitionen den Fokus klar auf die Schiene legen. Für Straßen ist demnach im kommenden Jahr nur etwa die Hälfte an Ausgaben vorgesehen. (Tagesschau, Die Welt (Paywall))
In Südaustralien ist die grüne Stromerzeugung in sieben Jahren um 84 Prozent gestiegen. Der Bundesstaat mit über 1,7 Millionen Einwohner*innen ist auf dem besten Weg zur Netto-Null bis 2027 und der schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien lockt zahlreiche Industrien und Zukunftstechnologien an. (en:former)
Das Bundeskabinett hat heute den Entwurf zum „Gesundes-Herz-Gesetz“ (GHG) beschlossen. Es fördert die Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch erweiterte Gesundheitschecks und stärkt Prävention durch Apothekenberatung. Außerdem ermöglicht das Gesetz den früheren Einsatz von Lipidsenkern und erweitert den Anspruch auf medikamentöse Unterstützung zur Tabakentwöhnung. (Bundesministerium für Gesundheit)
Der ADFC-Fahrradklima-Test zeigt, wie zufrieden Radfahrende in Deutschland mit den Bedingungen vor Ort sind. Vom 1. September bis zum 30. November 2024 können Radfahrer*innen in Deutschland wieder bewerten, wie die Fahrradfreundlichkeit in ihren Städten und Gemeinden ist. (ADFC)
Das Ifo Institut hat vor einer Rücknahme des sogenannten Verbrennerverbots in der EU gewarnt, wie es FDP und Union fordern. (Ecomento) Auch CEOs und Führungskräfte etwa von Polestar, Volvo, Rivian oder Ayvens fordern die neue EU-Kommission und Abgeordnete des Europäischen Parlaments auf, „das Ziel, 100 Prozent emissionsfreie Autos im Jahr 2035 beizubehalten“. (vision mobility)
Ein neues Gesetz sieht vor, dass Verkehrsbetreiber und Kartenanbieter Mobilitätsdaten künftig in einen Pool einspeisen. Doch sie können auf ihre Geschäftsgeheimnisse pochen. (Golem)
Laut einer aktuellen Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) fördert Homeoffice die Produktivität. Eine Verfünffachung der Remote-Arbeit seit der Pandemie könnte das Wirtschaftswachstum ankurbeln und weitere Vorteile bringen, schreiben die Forschenden. (IWF)
Künstliche Intelligenz kann die Strafverfolgung revolutionieren. Neueste Tools sind in der Lage, selbst vermummte Täter zu erkennen – und das allein an der Körperhaltung. (radioeins, idw)
Wo gibt es Fortschritte?
Der Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland wird in nächster Zeit weiter an Dynamik gewinnen. Allein bis zum Jahr 2030 plant die Bundesregierung den Ausbau auf eine Leistung von 30.000 MW. Alleine RWE und Total Energies realisieren gemeinsam 4.000 MW davon vor der deutscher Küste. (Offshore-Windenergie.de) In Deutschland sind inzwischen Offshore-Windkraftanlagen mit über 9.000 MW Leistung installiert – ein neuer Höchststand. (IWR)
Die Elektrifizierung von Fahrzeugen gewinnt stetig an Dynamik, da der Elektroantrieb kostengünstiger, effizienter und umweltfreundlicher ist als herkömmliche Verbrennungsmotoren. Auch in der Bergbauindustrie mit ihren riesigen und schweren Fahrzeugen werden Elektro-Schwerstfahrzeuge immer beliebter. Ein Unternehmen hat inzwischen auch einen 100-Tonner mit einem Elektro-Antrieb ausgestattet. (Elektroauto-News)
Auch E-Lkws haben ihre erste Bewährungsprobe schon bestanden: Bei schweren Schotterfuhren in Tirol setzt die Firmengruppe Fröschl auch auf sie. Die E-Fahrzeuge sparen tausende Liter Sprit, und damit auch CO₂-Emissionen. Trotz anfänglicher Skepsis hat das Unternehmen mit Sitz in Hall über eine Million Euro in E-Lkw investiert. Die erste Testphase war vielversprechend. (ORF)
DHL hat ebenfalls eine Testphase über 4.800 Kilometer mit E-Lkw von Tesla erfolgreich abgeschlossen – die Erwartungen des Paketdienstleisters wurden dabei übertroffen. Die Effizienz lag bei 1,72 kWh pro Meile – das entspricht umgerechnet 11 Litern fossilem Brennstoff pro Kilometer. Die Fahrer*innen lobten den Komfort und die fortschrittlichen Funktionen des Elektro-Lkw, der typische DHL-Ladungen erfolgreich über große Entfernungen transportierte. (Drive Tesla Canada)
Passend dazu hat die Schweizer Firmengruppe Liebherr kürzlich den größten Auftrag in der 75-jährigen Firmengeschichte unterzeichnet. Das Unternehmen liefert 475 elektrische Bergbaumaschinen an das australische Bergbauunternehmen Fortescue. (Stuttgarter Zeitung)
Der Flughafen München will bis zu 74 Elektrobusse einflotten. (Elektroauto-News)
Der chinesische Elektrofahrzeugriese BYD hat 100 seiner 12 Meter langen K9UD-Elektrobusse an Uruguays größtes öffentliches Verkehrsunternehmen Cutcsa geliefert. (electrek.co)
Das Projekt Ocean Cleanup kehrte vorerst vom Säubern der Weltmeere zurück: Etwa 500 Tonnen an Müll wurden aus dem Pazifischen Ozean gefischt. Die komplette Säuberung vom Great Pacific Garbage Patch könnte fünf bis zehn Jahre dauern. (Golem)
Doch nicht nur herkömmlicher Müll landet in den Meeren: Nachdem die Alliierten die Nazis besiegt hatten, wurden die Ozeane auch zu einem Abladeplatz für Waffen. Jetzt macht ein Team aus Robotern und Taucher*innen die Ostsee sicherer. (Hakai magazine)
Australien will den „größten Solarparks der Welt“ errichten, wie die zuständige Ministerin Tanya Plibersek mitteilte. Über eine mehr als 4.500 Kilometer lange Leitung soll damit Strom bis nach Singapur geliefert werden. (ORF)
Das Startup Reverion aus München hat über 55 Millionen Euro eingesammelt. Die Firma will den Markt für Biogas-Anlagen aufrollen. Dafür kombinieren sie Brennstoffzelle und Elektrolyseur. (Cleantech Ing.)
Etablierte Impfstoffe gegen COVID-19 haben bekanntlich den Nachteil, dass die anfangs gute Schutzwirkung relativ schnell nachlässt. Das macht wiederholte Booster-Impfungen erforderlich. Vor diesem Hintergrund ist ein am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) entwickelter neuartiger Vektorimpfstoff interessant, der im Tiermodell eine anhaltende Immunantwort über deutlich längere Zeiträume zeigt. (HZI)
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat einen aktualisierten Novavax-COVID-19-Impfstoff zum besseren Schutz gegen derzeit zirkulierende Varianten genehmigt. (FDA)
Helsinki will CO₂ einsparen und bis 2030 klimaneutral werden: Dafür setzt die finnische Hauptstadt auch auf eine gewaltige Wärmepumpe aus Deutschland. Theoretisch könnten damit selbst Saunen beheizt werden. (DER SPIEGEL)
Biontech startet die Testphase für eine Lungenkrebs-Impfung. Das Mittel wird vorerst an 130 Krebspatient*innenin sieben Ländern getestet. (n-tv, The Guardian)
An der Berliner Charité werden Exoskelette in der Pflege getestet, um Pflegekräfte körperlich zu entlasten. Patient*innen sollen so besser mobilisiert und transferiert werden können. Unterstützt wird die Technologie durch KI. (RBB auf X, Video)
Was in Stockholm schon getestet wurde, soll nächstes Jahr auch in Berlin funktionieren: Der Betrieb einer extrem schnellen und besonders umweltfreundlichen Elektrofähre. (Tagesspiegel)
Eine englische Firma will Fasern für Kleidung aus dem grünen Teil der Kartoffelpflanze gewinnen, der bisher nur verrottet. Im Vergleich zu Baumwolle hat dieser kaum CO₂-Ausstoß und Wasserverbrauch. (NewScientist bei X (Video) via Dieter W bei X)
Mit Balkonkraftwerken lässt sich ein Teil des eigenen Stromverbrauchs selbst produzieren. Und immer neue Produkte versprechen bessere Leistung. Der Markt ist in Bewegung – mit neuen gesetzlichen Regeln. (Tagesschau)
Während viele noch reden, liefert H2Core aus Heide bereits Wasserstoff-Anlagen für die Industrie. Das Unternehmen startete in der Pandemie – aus Sicht des Chefs ein Vorteil. (Markt & Mittelstand)
Größtes Windrad der Welt geht in Betrieb: Im Wettbewerb um das leistungsstärkste Windrad der Welt überholt abermals ein chinesischer Energiekonzern seine Konkurrenz. (futurezone)
Forschende haben eine neue Methode für die direkte CO₂-Abscheidung aus der Luft entwickelt, die wesentlich weniger Energie benötigt als bisherige Verfahren. Sie bilden dabei einen uralten Prozess aus der Natur nach und beschleunigen ihn. (WinFuture)
Ein neues KI-System von Alphabet-Tochter Deepmind entwirft Proteine, die erfolgreich an Zielmoleküle binden, und hat das Potenzial, die Entwicklung von Medikamenten, das Verständnis von Krankheiten und vieles mehr voranzutreiben. (Deepmind)
Bremen soll seinen ersten Solar-Parkplatz bekommen. Studierende erarbeiten Konzepte, wie Parkplätze in der Airport-Stadt mit Photovoltaikanlagen überdacht werden können. (buten un binnen)
Britische Forschende haben ein neues Wärmepumpensystem vorgestellt, mit dem sich eine Reduzierung der Wärmezufuhr während des Abtauvorgangs vermeiden lässt. Das Konzept kann Berichten zufolge Abtauvorgänge durchführen und gleichzeitig eine kontinuierliche Beheizung durch Kondensation des Kältemittels im vereisten Verdampfer gewährleisten. (pv magazine)
Im Projekt „LC R290” entwickelt das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE einfach anwendbare und reproduzierbare Lösungen für den Ersatz von Gas- und Ölheizungen in Bestands-Mehrfamilienhäusern. Dabei setzt das Fraunhofer ISE auf das Kältemittel Propan (R290). (Fraunhofer ISE)
In China ist es Forschenden offenbar gelungen, eine Frau mit Diabetes Typ 1 zu heilen. Das sei mithilfe ihrer Stammzellen gelungen. (Tagesschau, Nature)
Massentierhaltung ist ein maßgeblicher Treiber der Klimakrise. Alternativen zur herkömmlichen Fleischproduktion müssen also her – der 3D-Drucker könnte Abhilfe schaffen. (Tagesschau)
Fundstück der Woche: Heilige Scheiße und die James Bond des Plastik-Recyclings
Das Recycling-Programm der US-Stadt Houston rühmte sich damit, dass es sogar Kunststoffarten annehmen kann, die normalerweise nicht als recycelbar gelten. Eine Einwohnerin war misstrauisch und nutzte Apples AirTags, um herauszufinden, wo der Plastikmüll tatsächlich landet. Der US-Sender CBS taufte sie „James Bond des Plastik-Recyclings“. Die Tracker zeigten, dass Teile des Plastikmülls nicht recycelt, sondern auf Deponien entsorgt wurden. (Via Apple Insider)
Menschliche Fäkalien werden meist ungenutzt weggespült und entsorgt. Dabei könnte man sie als Rohstoff nutzen, wie der Film Holy shit 2023 zeigte.
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